Beiträge von Da Grantige

    Ich bin ja durchaus dabei, wenn es heißt, dass wir aufgrund Corona sparen müssen. 150 Mios Umsatzverlust, vielleicht sogar noch mehr, sind einfach heftig, und Normalität in den Stadien sehe ich noch lange nicht.

    Auch wenn das den Fans (und vor allem den Mitgliedern) wohl schwer zu verkaufen wäre, fände ich es inzwischen klüger, antizyklisch zu handeln. Und jetzt Spieler zu verpflichten, wenn man sie braucht und auch etwas billiger zu bekommen wären.


    Denn wenn die Normalität zurückgekehrt ist, kehren auch die 100-Millionen-Ablösen mit entsprechenden Gehaltsvorstellungen zurück. Und dann werden wir gleich mal 7-8 Spieler holen müssen, deren Verpflichtung bis dahin aufgeschoben und mit Leihen überbrückt wurde. Das wird doch dann genausowenig gehen. Oder warten wir schon wieder darauf, dass die ominöse Blase endlich platzt?


    Im Moment könnte man zumindest Spieler, die noch nicht ganz im obersten Regal sind relativ günstig bekommen (und wir brauchen ja vor allem gute Backups, keine Topspieler). Und mit Nagelsmann hätte man auch einen Trainer, der diese Spieler dann noch besser machen kann. Dann macht man halt mal 100 Mio. Verlust, so what? Dafür hätte man dann eine Mannschaft zusammen, die 3-4 Jahre lang keine Verstärkungen mehr bräuchte und man muss dann später nicht im ruinösen Bieterwettkampf mitmachen.

    Ist halt die Frage, wie es intern läuft. Wenn Brazzo keine Kohle für Transfers bekommt, und das scheint mir der Tenor aus dem AR zu sein, bleibt ihm ja gar nichts anderes übrig als zu leihen, wenn er eine gewisse Mindestqualität im Kader haben will. So bescheuert das langfristig auch sein mag.


    Was ich mich aktuell eher frage ist warum man dann auch noch Spieler verkaufen will; Coman soll weg, Tolisso auch, Cuisance sowieso, Süle möglicherweise... wer soll denn dann am Ende eigentlich Fussball spielen? Die ganze Mannschaft verkaufen, damit die schwarze null steht?

    Und die Verlängerung würde ich ihm jetzt auch nicht übel nehmen. Das war halt für den Spieler die sichere Variante. Es kann ja immer sein, dass man sich verletzt und dann bekommt man eben keine fette signig fee und kein dickes Millionengehalt.

    Das kann man schon machen, nur hat man damit eben vorerst das Recht verwirkt, sich seinen Arbeitgeber aussuchen zu können. Ich kann doch nicht einen langfristigen Vertrag unterschreiben (und dann auch noch einen ohne jegliche Ausstiegsklausel) und dann erwarten, dass mein Wunschverein einfach jeden Mondpreis bezahlt damit ich aus dem Vertrag wieder rauskomme.

    Irgendwann muss man doch als Verein auch mal akzeptieren, dass man einen gewissen Spieler nicht bekommt. Vielleicht später mal, aber man kann doch nicht aus Frust einfach nichts tun.

    Ich verstehe das schon seit letztem Sommer nicht mehr, als der sich bewusst gegen uns entschieden und den Vertrag bei Chelsea verlängert hat, anstatt einfach nichts zu machen und damit entweder den abgebenden Verein bei der Ablöse unter Druck zu setzen oder ein Jahr später eine fette signing fee einzustreichen.


    Was sollte der Mist? Damit hat er es für uns einfach nur sehr viel schwerer gemacht. So verhält sich doch kein Spieler, der ernsthaft einen Wechsel anstrebt. Spätestens da wäre es sinnvoll gewesen, das Thema vorerst abzuhaken und sich anderweitig umzusehen. Dann hätten wir uns die Leihen von Perisic und Costa erspart und möglicherweise schon seit einem Jahr einen Spieler hier, der eine Ära prägen kann.

    Cuisance als Leihe mit Kaufoption nach Marseille auch fix.


    Ich glaube, Leeds hat da ein ganz linkes Spiel abgezogen.

    Ich hab ja keine Ahnung, was in so einem Medizincheck genau angeschaut wird, aber das ist sicherlich keine schwarz / weiss - Sache, sondern da wird es darauf ankommen ob die Ablöse gerechtfertigt und der Spieler sofort einsatzbereit ist. Wenn du bspw. dringend einen RV brauchst der sofort einsatzbereit ist und dann im Check feststellst, dass der noch eine latente Muskelverletzung hat die ihn evtl. 3 Monate rauswerfen kann, dann ist die vorher getroffene Vereinbarung natürlich nichtig; vor allem wenn es um einen Spieler geht, den man eh nur für ein Jahr leihen will, da schauen sie dann natürlich genau hin.


    Bei langfristigen Verpflichtungen (oder wenn man nur einen Backup sucht) ist das wahrscheinlich nicht so wichtig.

    Er ist nicht-systemrelevant.

    Nur ist das bisher ja kein Ausschlusskriterium. Es gibt genügend Branchen die im Prinzip kein Mensch braucht (Werbeagenturen, Rechtsanwaltskanzleien u.Ä.), die weiter in Großraumbüros arbeiten. Letztendlich ist das auch unvermeidlich, ein Land kann nicht davon leben dass Schuldscheine gedruckt werden.


    Und das wird dann letztendlich auch die Argumentation der Fussballclubs stützen: In der Branche sind nur sehr wenige Menschen zwangsläufig in täglichem Kontakt, dafür haben die aber eine exzellente medizinische Versorgung inkl. Testmöglichkeiten und erwirtschaften das Einkommen von zigtausend Haushalten. Wie will man dagegen argumentieren?

    Was ich mir eher vorstellen könnte ist, dass man Flick anhand der Ergebnisse bewerten will.


    Läuft es gut, dann verkündet man, dass Flick Trainer bleibt und kann in die Verhandlungen mit einer klaren Traineraussage gehen. Läuft es nicht, dann kann man EtH fix manchen und ebenfalls den Spielern klar aufzeigen, wie die Zukunft ausschauen soll.

    Das ist aus meiner Sicht viel zu weitsichtig. Eigentlich unvorstellbar bei unseren Verantwortlichen.


    Dagegen spricht auch, dass man den neuen Trainer ja nicht gleich nach dem Rückspiel verkünden kann; dann weiss man ja im besten Falle nur, dass man mit Flick nicht weitermachen will. Einen Neuen zu präsentieren würde sicher nochmal mindestens ein bis zwei Monate dauern (bei uns eher bis Juli), so lange wird man mit den Vertragsverhandlungen auch nicht warten wollen.

    Wenn wir auf diese Weise einen auf dem Papier nicht passenden Goretzka holen, dann hätte man sich aber auch einen Werner mit einem Jahr Restvertrag leisten müssen. Ablösefrei kostet ja auch ordentlich Handgeld.


    Unsere Transferpolitik ergibt nicht immer Sinn.

    Sehe ich genauso. Wenn ich ernste Zweifel an einem Spieler habe, hole ich ihn auch nicht ablösefrei. Vor allem weil "ablösefrei" nicht gleichbedeutend ist mit "kostenlos". Neben dem Handgeld bekommt der schließlich auch noch ein Gehalt, das auch sinnvoller für einen Spieler verwendet werden könnte, den man tatsächlich braucht.

    Naja, das Problem hat man aber auch nur, weil man es für eine tolle Idee hält den kleinsten Kader des Planeten zu unterhalten. Die Thematik mit den deutschen Spielern ist nur ein weiterer Grund, das nicht zu tun, weil man sich damit selbst besserer Optionen beraubt. Wir können doch auch nicht nur Torhüter und 10er verpflichten, wenn für die anderen Positionen nix Vernünftiges mit deutschem Pass rumläuft.


    Und wenn ich die Wahl hätte, einem Ama einen Profivertrag zu geben, zu einer Gehaltserhöhung die man aus der Portokasse zahlen kann, oder 100 Millionen für einen Spieler auszugeben den ich eigentlich nicht wirklich brauche, dann sollte die Entscheidung doch recht einfach sein.